Datensicherung auf Reisen – ein oft unterschätztes Thema. Wir produzieren im Schnitt circa 7 GB Daten pro Tag. Einen großen Anteil daran haben die Videos, die wir meistens in 4 K filmen. Pro Minute sammeln wir dadurch circa 750 MB Daten – rohes Filmmaterial, nicht bearbeitet oder geschnitten. Pro Bild im RAW Format haben wir circa 43 MB Bildmaterial und das ist bereits die komprimierte Datei. Das Schlimmste was uns passieren kann, wäre ein Totalverlust unserer Daten.

In diesem Beitrag zeigen wir dir, was wir mit all diesen Daten machen, wie diese gespeichert werden und wie wir uns gegen Datenverlust absichern – für eine vollkommene Datensicherung auf Reisen.

Speicherung - aber wie?

Viele Daten benötigen natürlich viel Platz – der ist unterwegs leider sehr teuer. Wir möchten unsere Daten sicher gespeichert und permanent Zugriff darauf haben. Unser Foto & Videoequipment findest du hier.

Im Vorfeld haben wir lange darüber nachgedacht, wie wir das Thema lösen. Setzt man rein auf Festplatten, ist im Falle eines Fahrzeugdiebstahls oder Überfall alles weg. Nutzt man nur die Cloud dafür, hat man nicht immer permanent Zugriff auf seine Daten, außerdem ist die Geschwindigkeit zur Datenübertragung in die Cloud deutlich langsamer als mit externen Festplatten. Und wer hat unterwegs immer eine stabile und schnelle Internetverbindung?

Schlussendlich haben wir uns für eine Hybridlösung entschieden. Wir nutzen insgesamt sechs externe Festplatten und nutzen zusätzlich noch eine Cloud.

Von den sechs Festplatten haben drei Festplatten eine reine Backup Funktion und nur eine Festplatte ist eine SSD – als reine Backupfestplatten reicht uns die Geschwindigkeit der normalen HDD Festplatten völlig aus.

Die SSD Festplatte wird genutzt, um Rohmaterial, Bilder & Videos, zwischen zu speichern und mit dem MacBook zu verarbeiten. Sind diese bearbeitet, werden die Dateien entsprechend verschoben.

Die Festplatten sind durch das Reisen Mehrbelastungen ausgesetzt – somit müssen diese robust sein. Wir nutzen folgende HDD* und SSD*. Für das neue MacBook nutzen wir noch einen Hub*.

Letzte Aktualisierung am 2024-10-24 / * Affiliate Links * / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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Workflow Datensicherung Bilder und Videos

Wie sieht nun unser Workflow für die Datenverarbeitung und Datensicherung von Bildern und Videos aus?

1. Erstellen der Daten auf die SD Karten

Unsere Kameras haben jeweils zwei Speicherslots. Im Menü kann eingestellt werden, welche Art von Dateien wo gespeichert werden. Wir speichern auf die Speicherkarte 1 unsere Fotos und auf die Speicherkarte 2 unsere Videos.

2. Kopieren der Daten

Kopieren aller Daten von den SD Karten über das MacBook auf die externe SSD (1). Spiegelung (Backup) der SSD (1) auf die HDD (2). Die Daten bleiben weiterhin auf den SD Karten gespeichert.

3. Bearbeiten der Dateien

Dazu werden die zu bearbeitenden Dateien von der SSD (1) auf das MacBook kopiert bzw. importiert. Anschließend werden die Dateien bearbeitet.

4. Bearbeitete Dateien kopieren

Die bearbeiteten Dateien bzw. fertig gestellten Videos werden vom MacBook auf die HDD (3) kopiert. Spiegelung (Backup) der HDD (3) auf die HDD (4). Wenn möglich oder so schnell wie möglich wird die HDD (3) in die Cloud gespiegelt.

5. Dateien löschen

Dateien, die in Schritt 4 verarbeitet und auf die Backupfestplatten HDD (3) und HDD (4) kopiert wurden, werden auf dem MacBook, der SSD (1), HDD (2) sowie auf den SD Karten gelöscht.

Workflow Datensicherung sonstiger Daten

Regelmäßig wird per Time Machine ein Backup des MacBook auf die HDD (5) durchgeführt. Nach dem erfolgreichen Backup wird die HDD (5) auf eine weitere HDD (6) gespiegelt. Wenn möglich oder so schnell wie möglich wird das Backup der MacBooks in die Cloud gespiegelt.

Klingt kompliziert?

Ist es aber nicht 🙂

Durch diesen Workflow stellen wir sicher, dass die Daten immer mindestens auf zwei Medien gespeichert sind – falls ein Medium kaputt geht oder geklaut wird.

Jede Festplatte ist immer gespiegelt. Die Wahrscheinlichkeit, dass im selben Zeitpunkt zwei Festplatten kaputt gehen, ist gleich null. Falls dies doch passieren sollte, haben wir zumindest die Dateien bis zur letzten Sicherung in der Cloud  gesichert und minimieren dadurch den Datenverlust.

Für die Synchronisierung der Festplatten nutzen wir das Programm FreeFileSync. Dieses Programm kann den Inhalt zweier Medien vergleichen und mit einem Knopfdruck spiegeln. Damit entfällt aufwendiges manuelles Vergleichen der Daten.

Weitere Vorkehrungen

Wir haben leider nicht permanent Zugriff auf unsere Cloud. Entsprechend sorgen wir vor, indem wir die Lagerung der Festplatten splitten. Unser Equipment ist im Fahrzeug oder in der Wohnkabine nicht sofort zugänglich – es muss Zeit investiert werden, um an das Equipment zu kommen. Was heisst das nun konkret?

Lagerort der Festplatten
Unsere Festplatten sind nicht alle am selben Ort verstaut. Gehen wir wandern oder in eine Stadt, nehmen wir entsprechend die eine Hälfte der Festplatten mit und tragen Sie bei uns. Die Festplatten sind klein und brauchen nicht wirklich viel Platz 🙂

Diebstahl des Fahrzeugs
Wird das Fahrzeug geklaut, haben wir (rein auf die Daten gesehen) keinen Verlust. Die eine Hälfte der Festplatten tragen wir bei uns. Somit ist jeweils eine Kopie der Daten bei uns.

Brand im Fahrzeug
Brennt das Fahrzeug oder wie Wohnkabine ab, ist das Risiko durch die unterschiedlichen Lagerorte minimiert. Brennt alles lichterloh ab, haben wir zumindest die Dateien bis zur letzten Sicherung in der Cloud gesichert und minimieren dadurch den Datenverlust. 

Überfall
Werden wir überfallen, haben wir (rein auf die Daten gesehen) keinen Verlust. Die andere Hälfte der Festplatten lagert im Fahrzeug.

Gleichzeitiger Überfall & Diebstahl vom Fahrzeug
Das ist der wirkliche Worst Case Fall, die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering. Falls dies doch passieren sollte, haben wir zumindest die Dateien bis zur letzten Sicherung in der Cloud und minimieren dadurch den Datenverlust.

Gleichzeitiger Überfall & Diebstahl vom Fahrzeug & die Cloud wird gehakt
Wie wahrscheinlich ist dieser Fall? Falls es doch eintreten sollte – Pech gehabt! Wir haben alle Erinnerungen im Gedächtnis gespeichert, das kann uns keiner nehmen 🙂

Es gibt keine 100% Sicherheit

Durch gezielte Datensicherung kannst Du den Ausfall auf Reisen mit wenig Aufwand stark minimieren.

Dir sollte aber immer klar sein, dass es eine 100% Sicherheit, egal in welchem Bereich, nicht gibt.

Selbst wenn Du nicht auf Reisen bist, deine Dateien zuhause auf einem NAS sicherst – was passiert, wenn das Haus abbrennt oder ein Einbrecher deine komplette „Serverzentrale“ mitnimmt? Da hilft z.B. nur ein zweiter NAS an einem anderen Ort, der immer eine Spiegelung von deinem Haupt-NAS erhält – aber selbst hier kann durch ungewollten Zugriff ein Datenverlust entstehen.

Das Spiel kann man natürlich unendlich weiter spielen, irgendwann ist man bei 99,99% angekommen – 100% wird es aber nie geben 🙂

Wie speicherst Du deine Daten oder wie sicherst Du dich gegen Datenverlust ab? Hast Du einen anderen Ansatz?

Schreibe deine Methoden gerne unten in die Kommentare. Wir sind sehr gespannt. 

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